Er bezieht sich auf die 5 negativen Emotionen von Zorn, Gier, Unwissenheit, Eifersucht und Stolz, bekannt als die 5 Gifte. Drei von ihnen, die 3 Wurzelgifte – Zorn, Anhaftung und Unwissenheit – kennen wir bereits. Die Wurzelursache jeder Erfahrung von Leiden lässt sich in einem dieser Gifte finden. Welche Art von Energie bewirkt Ihren Ärger oder Zorn? Bei vielen Übungspraktiken die ich in den letzten Jahren gelehrt habe, forderte ich meine Schüler auf, sich eine schwierige Situation anzuschauen, sich mit der dabei entstehenden Emotion zu verbinden und die Präsenz dieser Emotion in Körper, Atem und Geist zu entdecken, um die energetische Struktur unseres Unbehagens und Leidens zu verstehen, statt dem Handlungsfaden unserer konzeptuellen Geschichte zu folgen. Rechtfertigen und rationalisieren untermauern Wut und Zorn nur noch. Im Kern geht es darum, dass wir uns auf die eigentliche Energie der Emotion konzentrieren statt auf die Handlung der Geschichte: „konzentriere dich auf die Energie“, gleichbedeutend mit „verbinde dich mit dem inneren Wind“. Das ist mit dem Einfangen des Pferdes (der Energie) gemeint, um es dann entlang dem Pfad (den Körperkanälen) in eine positive Richtung hin zur Befreiung (Offenheit) zu lenken. Es wird der Vorschlag gemacht, als erstes zu schauen, wo das Pferd in Erscheinung tritt. Sehen Sie sich die Situation an, die Stelle, die Person. Am leichtesten ist es, wenn sie ihre Wut oder ihren Zorn in dem Augenblick erkennen und sich eingestehen indem sie sie verspüren. Sie können aber auch mit einer Erinnerung arbeiten. Sie fühlen, wie diese Emotionen ihren Atem beeinflussen und verbinden sich mit dem speziellen Energiewind, den man den Lung der Groben Geistesplagen nennt. Der Kernpunkt ist, dass Sie die Wut nicht analysieren oder beurteilen, sondern den Wind fühlen der diese Wut unterstützt, beeinflusst und sie aufkommen lässt. Das Pferd, also der innere Wind, lässt sich leichter einfangen als der Reiter, d. h. der Geist. Der Reiter lässt sich am leichtesten über das Lenken des Pferdes lenken.